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Saturday, March 17, 2007

Outback Trip (Alice Springs - Perth)


Morgens gings mal wieder frueh ausm Bette und alle Sachen wurden zusammengepackt... Dann hiess es Abschied nehmen von Maria, Klaus und unserer Anne! Anne sollten wir in Perth ja in ein paar Tagen wieder sehen (und sie erzaehlte uns von ner Riesenspinne ueberm Fenster mit der sie noch zu kaempfen hatten, genau in dem Bett wo ich vorher drin geschlafen habe, aber was man nicht weiss macht einen bekanntlich ja nicht heiss...puh), aber Maria und Klaus wuerden sich in ein paar Tagen wieder in den Flieger gen Heimat Italien setzen. Diesmal fuhren wir in einem speziell angefertigtem 4WD, der vordere Teil von nem LKW und der hintere Teil eigens zusammengbaut, das ganze ergibt dann nen relativ gutes Outback Auto! Unser Guide hiess Glenn und war suuuuuuper nett, er sollte uns in eigentlich 3 Tagen von Alice Springs durchs outback nach perth bringen...es kam aber doch etwas anders. Also, zum Glueck war der Bus relativ leer so dass jeder viel Platz hatte, was auch wichtig war denn die meiste Zeit wurde gefahren und dann konnte man wenigstens mal versuchen die Augen zuzumachen. Unsere Gruppe bestand aus noch 6 anderen Maedchen (1 Deutsche, 1 Englaenderin und 4 Iren) und der arme Glenn war der einzige Mann! lol
Sind also morgens um 8 Uhr los, hatten dann noch 2 kurze Tankstops bei uns schon wohlbekannten tankstellen (vlt gibt es auch einfach nicht soviele im outback), haben Kamele beim Wassertrinken an Strassenpfuetzen beobachten koennen und ansonsten haben wir die Zeit mit Lesen, essen oder schlafen vertrieben... Glenn hatte von seiem vorogen Trip noch ne ganze Box voll mit Essen, so mussten wir uns nix kaufen und konnten erstmal das auffuttern. Tja, geregnet hat es zwischendurch auch mal (und das in der Wueste!), gegen 22.20h hielten wir dann ploetzlich irgendwo am "Strassenrand" an, Glenn hat ne Plane gespannt zwischen Auto und nem Baum, kurzerhand wurde im Weg haengende Aeste abgehackt (was da alles so im Auto verstaut ist, irre!) und dann spielte er noch den Koch und machte uns ein paar leckere Sandwiches in nem Sandwicheisen ueberm Gaskocher! :-) Dazu gabs noch ne Tasse Tee und Glenns Gecshichten ueber Aboroginies und dem Arbeitsboom in Perth und dem gesamten Westen. Er selber kommt auhc aus Perth... Tja, so gegen Mitternacht rollten wir dann mal wieder unsere Swags aus und schliefen nun wirklich im Outback... Uebrigens ist da gleich n paar mal ne relativ grosse Spinne durch unsere Beine gelaufen als wir gemuetlich zusammensassen, die musste ja auch noch irgendwo hin sein...
Sobald es hell wurde haben wir gefruehstueckt und unsere Sachen verstaut. Weiter gings...bis ploetzlich der Motor aussetzte. Also musste Glenn (der zum Glueck auch Mechaniker war, wie praktisch!) erstmal nen bisschen rumwerkeln und dann gings wieder fuer ein paar Kilometer weiter, bis der Motor ein zweites Mal aussetzte. Diesmal tauschte er irgendeinen Filter aus und nach ner kurzen Pause gings problemlos weiter... Kamen dann noch an einer Schrottkarre voller Aboroginies vorbei, die dort schon neben der Strasse nen kleines Camp mit ner Feuerstelle aufgebaut haben, mussten also schon ne nacht hier uebernachtet haben. Tja, ausser das deren einer Reifen vollkommen platt war hatten sie auuch kein Benzin mehr. Bei dem Reifen konnte Glenn ihnen helfen und aufpumpen, aber Benzin konnte er nicht abgeben da die Reserve Kanister schon fuer uns nur knapp reichten. Haben dann noch ein paar Brotpacks dagelassen und Trinkwasser und sind weiter..nicht aber ohne vorher die ganzen Federn rund um deren Lagerfeuer zu bemerken. Steffi (die Deutsche) kam gerade ausm Busch vom Klo wieder waehrend uns langsam daemmerte was das mit den Federn auf sich hatte... Und Steffis Gesicht als sie an dem Lager vorbeilief Richtung Auto! Hat nur das Gesicht verzogen und mit dem Mund die Worte "oh my ghosh" geformt! lol Tja, da hatten die Aboriginies eben Hunger bekommen und kurzerhand nen paar bushturkeys ueberm Feuer gegrillt... Die Reste, also Gedaerme, Knochen, Kopf etc lagen auch noch verstreut herum. Fuer die Aboriginies was normales, fuer mich aber doch noch etwas gewohenungbeduerftig.
Naja, weiter gings durch die Einoede, bis es diesmal nur noch "rumms" machte und das Auto ein wenig schief stand. Wir steckten im Matsch fest! Na super! lol Waehrend Mara Glenn half im Matsch zu buddeln ging ich ums Auto rum und liess ich schonmal etwas Luft aus den Reifen. Die anderen waren anfangs etwas verzweifelt damit beschaeftigt ein kleines Feuerchen anzuzuenden und spaeter konnten wir uns dann auch noch mit Tee staerken. Nach gut 1 1/2 h und nach ein paar Vor- und Zurueck konnte sich unser Jeep befreien! Juhuu! Die naechste Vollbremsung hatte nur zur Folge, dass Glenn ca. 100 m zuruecklief und mit einem suessen kleinen "thorny devil" zurueckkam! Wie diese Guides aber auch saemtliches Getier am Strassenrand und im Busch entdecken...tztztz Vorbeifahrende Strassenbauarbeiter erzaehlten uns dann genau das was wir nicht zu hoeren gehofft haben: Dass die (einzige) Strasse nach Perth wegen eines Zyklons gesperrt worden sei! Deshalb konnten wir nichts anderes machen als gemuetlich zum naechsten Roadhouse zu fahren, einer Art Raststaette mit Tankstelle und Campingplatz, das einzige Haus weit und breit, und dort den restlichen Tag zu verbingen und zu warten... Sassen also dort in dem abgelegensten Haus in ganz Australien fest, konnten weder vor noch zurueck (denn die Strasse auf der wir uns befanden war nach uns auch schon gesperrt worden, auch besser so vlt, denn wir haben ja schon festgesteckt). Hatte aber auch so seine Vorteile, denn so konnten wir alle ohne schlechtes Gewissen chillen, Reisetagebuchseiten fuellen, Postkarten schreiben, Karten spielen, sich langweilen oder wie Mara mit dem Flip-Flop im Matsch stecken bleiben... Welcome to da real outback! ;-)
Die folgende Nacht wurde fuer mich zum Horror, denn da ich keinem Insekt, welche es dort zu tausenden gibt, ne Chance geben wollte in meinen Schlafsack zu kriechen, hab ich mich wie eine Mumie eingemummt und noch zusaetzlich mein Fliegennetz aufm Kopf gehabt. So zu schlafen ist aber fast unmoeglich, denn es wird soooo warm im Schlafsack. Hatte aber schon vorher 3 Kaefer in meinem Swag...baeh! Zu der Hitze im Schlafsack kam dann auch noch Feuchtigkeit vom Regen der langsam verdunstete, so dass einfach alles was ausm Swag rausguckte komplett nass war. Und ich hab natuerlich mit offenem Swag geschlafen, sonst haett ich mich wohl wegen Hitzetod schon laengst verabschiedet. Naja, also fleissig hin- und herdrehen, Sternschnuppen zaehlen und es solange aushalten dass man aufstehen und sich duschen gehen konnte... Noch vorm Fruehstueck kam die ernuechternde Nachricht, dass zwar PKWs weiterfahren duerfen, aber noch keine groesseren Autos... Also noch einen weiteren Tag hier, na warum auch nicht!? Zum Fruehstueck gabs dann erstmal Eierkuchen ohne Milch und Eier. Wie das geht? Man mixe Mehl mit Wasser, mischt ne Prise Salz drunter und braetst wie Eierkuchen. Unsere Vorraete gingen langsam dem Ende zu und da musste man eben erfinderisch werden. Und zur grossen Ueberraschung haben die gar nicht mal so schlecht geschmeckt! Geht also auch so! :-)
Tja, dann ging das lange warten wieder los... Postkarten basteln, sonnen, sich langweilen, mp3 player hoeren, nen kleinen Spaziergang machen, auf die Uhr gucken und sich noch mehr langweilen... ;-) Die Iren wollten eigentlich mit Glenn zu ein paar Felsen im outback fahren, sind dann aber mit dem Gelandewagen im Matsch stecken geblieben, also kam der Roadhouse Besitzer mit seinem Trekker um sie rauszuziehen, ist dann aber auch stecken geblieben, dann kam der Landrover zum Einsatz um den Trekker wieder zu befreien, welches dann zwar erfolgreich den Trekker rausziehen konnte aber dann selber wiederum stecken blieb... Naja, nach ewigem hin und her liessen sie es bleiben und wollten ihr Glueck am naechsten Tag probieren! Wers glaubt... lol
So, am Freitag sollten wir also endlich wieder auf die strasse duerfen! Nachdem am Tag zuvor PKWs weiterfahren durften waren nun also auch die Trucks dran. Allerdings waren Glenn, Trucker Robbie und der Roadhouse-Besitzer noch damit beschaeftigt die steckengebliebenen Autos ausm Matsch zu befreien, denn ansonsten gibt es dort im Roadhouse kein Auto, noch nichtmal fuer einen Notfall. Nach 3 Stunden haben die Maenner aber erfolglos aufgeben muessen und nun muss der Roadhouse-Besitzer sich ein paar Tage gedulden bis es getrocknet ist und er einfach rausfahren kann...
Wir also los und diesmal nahm ich vorne im Truckerhaeuschen platz... lol Jaja, hab dann also noch das rischtje Truckergefuehl kennengelernt und Glenn hat mal wieder erzaehlt, diesmal von seiner Leidenschaft als Goldsucher mit Hilfe eines Detektors. Hatte dann noch Fotos und ein bisschen Gold dabei und das war auch ganz passend weil wir bald die Goldfelder passieren sollten. Als wir dann von der Sandstrasse mal wieder auf ne richtige geteerte Strasse gewechselt haben durfte ich diesmal Luft in die Reifen lassen waehrend Glenn unterm Truck lag und die 4WD Stange oder was auch immer das sein sollte abmontierte... Auf der asphaltierten Strasse gings weiter zu dem ganz coolen Gwalia Ghost Town und sind dort ein wenig rumgeschlendert... Eigentlich wuerde dieser besuch ja gar nicht auf unserem Programm stehen, denn die eigentliche 3-Tagestour war nur nen Express, also fahren fahren fahren, schlafen, fahren fahren fahren... Aber da unser Reiseplan sowieso schon einige kleinere Abaenderungen erfahren hatte kam es auf diese weitere Abweichung auch nicht mehr an! :-) Das besondere an diesem Ghost Town war, dass vieles so vorgefunden werden konnte wie es auch wirklich von Heut auf Morgen von den ehemaligen Bewohnern verlassen wurde. Teilweise waren das echt niedliche, kleine Haeuschen aus Blechmaterial und Stoffwaenden, manche sahen von innen aus wie ne Puppenstube... Hopp wieder ins Auto und weiter im Programm...vorbei an den gold fields...nen wunderschoenen Sonnenuntergang im Hintergrund... Nach Stunden, ich war vorne auch schon wieder eingeschlafen, halten wir um mal wieder unser (letztes!!!) Nachtlager aufzuschlagen. Also Swags ausrollen und das kuehle Wetter nach dem Unwetter mit Regen, Blitzen und Donner geniessen. Unsere vorerst letzte Nacht unter freiem Himmel...naja, Betten sind ja auch was feines! :-)

Am St. Patricks Day (mit 4 Iren im Bus konnten wir diesen Feiertag nicht uebergehen) fiel unser Fruehstueck mit trockenen Cornflakes recht karg aus, aber alles andere war schon weggefuttert, die zusaetzlichen Tage im Outback hatten eben ihre Spuren hinterlassen... lol Es wurde also Zeit mal endlich in Perth anzukommen! Deswegen ab durch den "wheat belt" und nach weiteren 6 Stunden waren wir am Ziel! :-) PERTH!

1 Comments:

Blogger Oli Norwell said...

Hey Melina!

Great pics, looks like you're having a fun time travelling about.

I gave reading the blog a good shot, but I think I should really improve my German first ;)

Anyway good luck with your travels, and say hi to Jess for me when you next see her.

All the best,

Oli

12:07 AM  

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