heute hier, morgen da

Tuesday, June 26, 2007

noch am leben...

Heya, nachdem ich lange nueschts mehr von mir habe hoeren lassen meld ich mich doch glatt mal wieder...nach 2 Monaten isses wohl Zeit...
Also, nachdem ich Brisbane verlassen habe war ich mitm Flieger also aufm Weg nach Darwin. Das war am...moment....ende April irgendwann. Seitdem bin ich mehr oder weniger in Darwin, also die erste Woche habe ich nur genossen und viel Zeit mit Freunden verbracht, in der zweiten Woche habe ich angefangen inna Bar zu arbeiten und das auch die ganze dritte Woche durch gemacht, bis ich dann Ende der dritten Woche am Freitag mit nem kleinen Rucksack im Wasserflugzeug aufm Weg in die Kimberleys war, zum Boot auf eine Perlenfarm. Habe dann also meine Arbeit bei Paspaleys auf dem Boot angefangnen. Was ich dort mache? Ich bin domestic, dh ich bleib eigentlich die ganze Zeit auf dem Hauptschiff was irgendwo zwischen den Perlenleinen im Wasser treibt und alle paar Wochen mal ein bisschen weiterschippert damit die Jungs und Meadels die auf den kleinen Booten arbeiten und die Muscheln ausm Wasser holen, reinigen, wieder ins Wasser packen, oder auch "ernten" es nicht so weit zur "Arbeit" haben.
Der Tag beginnt um 5.45h frueh, wenn ploetzlich knallelaut die Mukke auf dem Boot angeht und alle ausm Schlaf reisst. Hat zur Folge das einem saemtliche Musik schlechgemacht wird, bin heute beim shoppen gut gelaunt durchn Laden geschlendert, da kamen ploetzlich die Jackson 5 aus den Lautsprechern und prompt erinnert das einen ans Boot und an einen langen langen Tag voller Arbeit... :-( Trotz der lauten Musik dreht man sich noch ein paarmal hin und her im Bett bis sich dann so langsam alle inna Lounge einfinden um zu fruehstuecken.... Aber bevor ich mich ans Buffet stelle werf ich erstmal die ersten Waschmaschinen an... Dann gibts was zu futtern und die Chipper, also die auf den kleinen Booten arbeiten, werden um ca. 6.45h zu ihren Booten rausgefahren und mein Arbeitstag beginnt offiziell um 7 Uhr. Solange ich meine Sachen fertig kriege kann ich Pausen machen wann ich will und aufhoeren wann ich will... Is ganz praktisch. Fange also an das back deck sauber zu machen, also Stuehle zusammenstapeln, Tische wischen, Aschenbecher ausleeren, Boden wischen... Dann gehts ab die Badezimmer zu reinigen und das ist weniger schlimm als man vlt annhemen kann. Denn man befindet sich ja aufm Boot, da gibts Loecher unten in den Waenden und nachdem man die ganzen Reinigungsmittel an die Waende etc. gesprueht hat nimmt man einfach den Frischwasserschlauch und sprueht alles ab...Waende, Waschbecken, Boden...meine morgendliche Dusche! :-)
Zwischendurch check ich einfach mal ob Waesche fertig ist, die wird dann weiter in den Trockner geworfen und hinterher zusammengelegt und entweder in den Flur oben oder unten gelegt oder sogar aufs Bett der Crew wenn ich mich erinnern kann wer was traegt. Wir haben meistens so um die 30 Leute an Board, und da die meisten sowieso nur zweimal Arbeitskleidung und zweimal Tageskleidung dabei haben findet man das nach ner Weile auch raus...
Jut, um 9.30h gibts dann Smoko, also die erste Pause des Tages. Anschliessend gehts dann weiter mit Muelleimer aus allen Kabinen ausleeren, Staubsaugen und aufm Deck in der Haengematte sonnen! :-) Um 12 Uhr rum machen sich dann Koch Nick, Kuechenhelfer Duane, Skipper Rick und ich auf zur lunch ride. Das heisst wir laden die Kuehlboxen aufs Motorboot und cruisen raus zu den kleinen Booten (ABs) und liefern das Mittagessen aus. Dann gehts zurueck zum Hauptboot wo wir selber unser Mittagessen geniessen koennen und noch ein wenig durch Zeitungen und Zeitschriften blaettern, die allerdings auch mal ein oder sogar 2 Wochen alt sein koennen weil wir nur alle paar Tage neue bekommen, je nachdem wann ein Flugzeug vorbeikommt und neben neuer Crew auch neues Lesematerial bringt. Essen, Oel, Benzin etc. kriegen wir durch ein anderes Boot, die Christine, die alle paar Wochen, je nach Bedarf, die ganzen Perlenfarmen abklappert und Gueter bringt.
Jupp, dann ist der Tag eigentlich auch schon fast wieder rum, die letzte Waesche wird zusammengelegt und man macht sich dran Waende zu wischen, Holz mit Politur zu bearbeiten, Fenster zu reinigen oder auch sonstwas um irgendwie beschaeftigt auszusehen. So gegen 3.30 Uhr mach ich dann schluss fuer den Tag und lass mich entweder in der Haengematte hin und her schaukeln, guck Filme, schlafe, lese oder was auch immer macht auf einem Boot ohne Fernseh-, Telefon- und Internetempfang...Aber immerhin haben wir ein Satelitentelefon, und das komische is das man mit ner 30dollar Karte 30 Minuten nach Australien telefonieren kann, aber 2 Stunden nach Europa! lol Allerdings muss ich sagen dass ich diese Satelitentelefone nicht wirklich leiden kann, denn diese ganze Verzoegerung und Pausen macht es nicht wirklich zu einem fluessigen Gespraech...
Gegen 18.30 Uhr werden dann die Chipper von ihren Abs abgeholt und um 19 Uhr rum gibts dann Abendessen... Tjoa, und danach gibts dann wieder Videos und DVDs, oder Playstation, oder einfach nur ein wenig angeln... Haben ofter mal nen kleinen Riffhai am Haken, aber alle Fische etc. werden meist wieder umgehend ins Wasser zurueckgeworfen oder als Koeder weiterbenutzt. Letztens hatten wir nen Tigerhai der ums Boot rumgeschwommen ist und Krokodile gibts auch, ausserdem sind ueberall giftige Quallen im Wasser und allerhand anderes gezeugs. Ist also ratsam nicht ueber Board zu gehen. Es ist sogar nicht "erlaubt" am Rande des Flosses zu sitzen was hinten am Boot dranhaengt und Revier der Mechaniker ist oder gar die Beine ins Wasser baumeln zu lassen. Denn Kroks koennen ja auch springen und schwupps biste wech. Im dunkeln kann man dann deren rote Augen im Wasser sehen, tagsueber muss man eben auf Wasserbewegungen achten. Aber es gibt auch schoene Dinge im Wasser wie Schildkroeten, Delfine und Sleepys, Haie, die einfach nur aussehen wie Haie aber unglaublich traege und faul sind und staendig ums Boot rumschwimmen um Essensreste abzubekommen. Wenn man das Essen nah am Boot reinwirft und die Sleepys nahe rankommen kann man sie sogar streicheln, aber die sind nur glibschig...ab und zu goennen wir ihnen auch mal ne Rueckenmassage mit nem Mob! :-) Die Dinger lieben es! Joa, und die Delfine prusten immer schoen laut, tauchen mal hier und dort auf und scheinen gluecklich und zufrieden! Hmm...und die Schildkroeten....joa, die sind so lahm dass sie manchmal vom MoBo "ueberfahren" werden...uups.
Aufm Boot gibts also Manager Nanny, Koch Nick, Kuechenhelfer Duane, Skipper Rick, Mechaniker Daniel bzw. Francis und Ingenieur Francis bzw. ...habn Namen vergessen. Und dann die Chipper, die den ganzen Tag aufm AB sind und sich die Perlenleinen im Wasser entlagarbeiten. Die Maschine aufm Boot ist relativ laut und den ganzen Tag auf Muscheln rumzuhaken um sie von Algen etc zu befreien ist auch relativ anstrengend. Und die stinken vlt nach einem Tag aufm Wasser....und haben ueberall fire weed und Zeugs. Noe, da hab ichs schon besser, steh den ganzen Tag nur in Chemikalien rum und meine Fuesse sind aufgeweicht vom ganzen Wasser... Trage 2 Wochen lang auch keine Schuhe sondern latsch immer nur barfuss rum. Auch mal schoen! Aber wenn man dann nach zwei Wochen wieder mal in Schuhe schluepft um sich aufn Heimweg zu machen isses auch ganz nett! Mitm Motorboot gehts dann zur "Landebahn", dort wird auf nen anderes Boot gewechselt welches niedriger ist und von wo aus man besser ins Wasserflugzeug steigen kann, dann fliegt man weiter die Kueste entlang um mitten im Nirgendwo in einen kleinen Jet umzusteigen und dann weiter nach Darwin zu fliegen. Alles in allem dauert der Flug bzw. die Fluege so ca. 2 1/2 h. Waehrend Darwin im Northern Territory liegt befindet sich mein Job in Western Australia, soweit ich richtig informiert bin... Tjoa, so flieg ich also zur Arbeit und wieder zurueck am Ende der zwei Wochen. Man hat wirklich einen wunderschoenen Ausblick von dort oben ueber die gesamte Kueste und die Kimberleys. Diese Gegend ist relativ einsam, es verirrt sich ab und zu mal ein groesseres Touristenboot dahin mit Heli aufm Topdeck, die dann in die Kimberleys zum Rundfluegen starten. Aber ansonsten ist man dort relativ einsam. So kann man sich ganz ungestoert mal an einsame Straende wagen und an den Felsen entlangklettern auf der Suche nach alten Malereien der Aboriginies...
Das Gute an dem Job ist, dass es als harvesting zaehlt, ich also drei Monate davon vollkriegen muss um mich das zweite mal fuer ein Work and Travel Visum in Australien zu bewerben. Und den Job mache ich tausendmal lieber als irgendwo Fruechte pfluecken. Kriege 163 dollar am Tag, inkl. Essen und Unterkunft, Flug etc... Hui ui, da gibts immer soviel zu Essen...kann man aber alles auf dem Topdeck alias "Kraftraum" abstrampeln... :-)
Ok Leutchens, hier wirds mal wieder Zeit fuer mich schluss zu machen, es ist an der zeit den Geburtstag eines Freundes ausgiebig zu feiern, lassts euch gut gehen, ganz liebe Gruesse aus Darwin!

0 Comments:

Post a Comment

<< Home